Das Essener Hauptbad befand sich inmitten der Essener Innenstadt, unweit der Synagoge.
Bereits im Jahr 1882 wurde an dieser Stelle ein Schwimmbad eröffnet, mehrfach umgebaut und im zweiten Weltkrieg bei einer Bombardierung vollständig zerstört.
Zwischen 1954 und 1958 wurde das neue Bad im Stil der „Nachkriegsmoderne“ eröffnet. Die unterschiedlichen Bauformen und die ständigen Umbauten sorgten 2013 dafür, dass das Schwimmbad nicht in die Denkmalschutzliste aufgenommen wurde. Genau deshalb ist die Zukunft des Komplexes bereits besiegelt. Noch im April 2020 sollte mit dem Abriss begonnen werden. Eine ansässige Kinder-Tagesstätte jedoch muss zunächst neue Räume erhalten, bevor mit den Arbeiten angefangen werden kann.
Das Schwimmbad war besonders von Schulklassen und Vereinen genutzt. Der Essener Sportbund war ebenfalls in den Räumen beheimatet, sowie ein Kegel- und Gewichtheber-Verein.
Gleich zwei 25-Meter-Becken mit je 5 und 6 Bahnen befanden sich in dem Gebäude. Dazwischen befand sich ein Nichtschwimmer-Bereich. Im südlichen Becken gehörte zudem ein Sprungturm mit 1-, 3-, 5- und 7,5-Meter-Brett. Unterwasserfenster am Sprungturm ermöglichten zudem Kamerateams ihr Equipment anzuschließen.
Bis in die 1980er Jahre wurde das Bad mit Kohle beheizt und ausschließlich durch eine Filteranlage aus Kies betrieben. Im Jahr 2008 sorgte ein Gutachten für das Aus des Schwimmbades. Es wurde als „marode“ eingestuft und die Sanierungskosten mit 13,8 Mio € beziffert. Am 30. Dezember 2015 wurde das Schwimmbad geschlossen. Nach dem Abriss soll an selbiger Stelle ein „Bürger-Rathaus“ entstehen. Das Sportbad am Turmfeld, eröffnet am 4. Januar 2016, übernimmt nicht nur den Schwimmbetrieb, sondern auch den Essener Sportbund.
Bildergalerie:
Im Jahr 2022 wurde das „Haus des Sports“ abgerissen. Einige Impressionen gibt es auf der Internetseite des Lokalkompass.