In Essen Schuir befindet sich der wohl größte Privat-Bunker der Stadt. Unter dem Anwesen des ehemaligen General-Direktors der Stinnes-Zechen, Walter Spindler, geht es bis zu 30 Meter in die Tiefe. Das Anwesen selbst hat 1.200 qm Wohnfläche, einen eigenen Tennisplatz und wurde zwischen 1931 und 1935 gebaut. Alleine wegen des Bunkers, ist davon auszugehen, dass man in der Industrie bereits von einem Krieg ausging und hat demensprechende Vorkehrungen getroffen.
Geplant war, dass man im Kriegsfall, Material und Akten der Firma in den Katakomben einlagern konnte. Zudem waren aber auch Unterbringungen für Personen (incl. Toilettenanlage) vorhanden. Der Hauptteil des Bunkers weist eine Länge von 300 Metern auf. Theoretisch kann man zwei Autos nebeneinander in diesem Gewölbe parken.
Nachdem die Familie Spindler das Anwesen 1953 verkaufte, waren zunächst obdachlose Kinder und Jugendliche in der Villa zu Hause. Erst 1996 wechselte erneut der Besitzer. Der Deutsche Orden, der direkt dem Papst unterstellt war, übernahm die Immobilie und errichtete hier eine Sucht-Klinik „Die Fähre“. Die Klinik bot Platz für 30 Patienten.
Im Jahr 2009 kaufte der Unternehmer Jochen Roesner die Villa und entdeckte eher zufällig den Bunker. Roesner entkernte die Villa und bot sie erneut zum Verkauf an. Derzeit steht das Gebäude leer. Selbst die begonnene Sanierung scheint bereits vor einigen Monaten gestoppt worden zu sein.
Quellenangabe: WAZ